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Desk Sharing
Wirtschaftspsychologin Luisa Leuze im Interview: Die Vorteile von hybrider Arbeit und Desk Sharing Software
Desk Sharing
2024-05-06
Gina Schumacher
Inhalt
Demo vereinbarenAngesichts des wachsenden Trends zur Fernarbeit wird die Bedeutung effektiver Mitarbeiterschulung immer wichtiger. In diesem Gespräch werfen wir einen Blick auf die Herausforderungen und Chancen der Mitarbeiterschulung für Remote-Teams. Luisa Leuze, eine Expertin für Kommunikation und Wirtschaftspsychologie, teilt ihre Einblicke darüber, wie sie die psychologische Sicherheit fördert, die Vorteile hybrider Arbeitsmodelle für die Mitarbeiterpsychologie diskutiert und die Rolle einer Desk-Sharing-Software bei der Stressreduzierung am Arbeitsplatz betrachtet.
Zu Beginn würden wir gerne mehr über Dich und Deinen beruflichen Werdegang erfahren. Was fasziniert Dich besonders an deiner Arbeit?
Ich bin studierte Kommunikationsexpertin und Wirtschaftspsychologin. Diese Kombination aus der Frage, wie Menschen miteinander kommunizieren und unter Einbeziehung der vorgegebenen Rahmenbedingungen interagieren und sich weiterentwickeln, hat mich schon immer sehr fasziniert. Unter Rahmenbedingung wird hierbei unsere Sozialisierung und bspw. die Vorgaben des Unternehmens, in dem wir arbeiten, gesehen.
In den letzten sechs Jahren sind dann noch zwei Coachingausbildungen und eine Ausbildung zur Interior Designerin hinzugekommen. Oft wird mir die Frage gestellt, wie Interior Design zu meinem Beruf als Wirtschaftspsychologin passt. Das ist ganz einfach, meine Vision ist es „Schöne Räume zu schaffen“ und das sowohl psychisch als auch physisch.
Ich eröffne meinem Gegenüber sogenannte Entwicklungsräume und bearbeite dabei die Frage, was es braucht, um fit für die Arbeitswelt von morgen zu sein.
Hierzu gehört die persönliche Weiterentwicklung, die Entwicklung im Team und die Frage, wie wir in Zukunft miteinander arbeiten wollen. Oftmals wird jedoch der Raum, in dem wir uns bewegen den neuen Arbeitsweisen und Anforderungen nicht oder nur sehr oberflächlich angepasst. Andersrum geschieht das genauso. Im Unternehmen wird entschieden, dass es jetzt neue Büros benötigt, kaum jemand beschäftigt sich tiefgreifend damit, welche Anforderungen die Menschen im Unternehmen an die neuen Räumlichkeiten haben, wie sie arbeiten, welche Persönlichkeit sie haben und vor allem, wie sich Führung in Zukunft verändern wird und was es dafür benötigt.
Das Bewusstsein und die Kenntnis über unterschiedliche Persönlichkeitstypen, Arbeitsweisen, Ängste und Sorgen werden dabei oft unter den Teppich gekehrt. In meiner Position schlage ich hier die Brücke, indem ich Mensch, Raum und die Organisation miteinander verbinde.
Welche Herausforderungen siehst Du in Deiner täglichen Arbeit als Wirtschaftspsychologin, besonders wenn es um die Förderung der psychologischen Sicherheit und der Entwicklung der Menschen in Unternehmen geht?
Es fängt schon einmal damit an, dass viele Menschen wenig mit dem Begriff der psychologischen Sicherheit anfangen können und das Thema aus Unsicherheit und Angst, jemandem zu nahe zu treten, erst gar nicht angreifen.
Psychologische Sicherheit ist dabei einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht Menschen durch herausfordernde Zeiten zu tragen und deren Handlungsfähigkeit hoch zu halten. Es wird Raum geschaffen, um aus Fehlern zu lernen und sich selbst, das Team und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Allem voran schafft es Sicherheit in Zeiten der Unsicherheit. Menschen, die keine Angst davor haben offen zu sprechen, keine negativen Konsequenzen erwarten, wenn sie ihre Meinung kund tun und sich wertgeschätzt fühlen, öffnen sich viel eher gegenüber Vorgesetzten und Teammitgliedern, fragen nach Unterstützung und bringen Ideen zur Problemlösung ein.
Psychologische Sicherheit entsteht nicht von heute auf morgen, das ist ein langer Prozess und die Herausforderung entsteht genau hier. Einen Ansatz zu finden, Raum für Feedback zu schaffen und zu lernen sich gegenseitig zuzuhören. Denn genau das haben wir oft verlernt – uns gegenseitig zuzuhören und zu verstehen, dass wir alle unterschiedliche Bedürfnisse haben.
In meiner Rolle unterstütze ich Teams dabei, die Persönlichkeiten und jeweiligen Stärken der Menschen kennenzulernen und diese zielgerichtet einzusetzen. Im nächsten Schritt geht es darum, zu lernen Feedback zu geben und einen wertschätzenden Umgang untereinander zu pflegen.
Denn vor allem bei Veränderungsprozessen, wie bspw. der Einführung von neuen Tools, wird die Tragweite einer gelebten psychologischen Sicherheit sichtbar. Veränderungen werden viel schneller angenommen, gelebt und nachhaltig verankert.
Welche Vorteile bietet das hybride Arbeiten für die psychische Gesundheit der Mitarbeiter?
Wir leben immer mehr in einer Welt, in der alles miteinander verschwimmt. Wir bewegen uns weg von „Leben, um zu arbeiten“ hin zu „Arbeit ist nur ein Teil des Ganzen“. „Work-Life-Blending“ gewinnt als Begriff im Unternehmenskontext immer mehr an Bedeutung. Wichtig dabei ist zu unterstreichen, dass sich meine Aussage hier lediglich auf Berufe bezieht, die nicht an einen Arbeitsort gebunden sind!
Work-Life-Blending beruht darauf, dass Beruf und Privatleben immer mehr miteinander verschwimmen. Hybride Arbeit unterstützt diese Arbeitsweise im positiven Sinne. Das Büro wird nicht mehr als alleiniger Arbeitsort angesehen. Hybride Arbeit öffnet die Möglichkeit, einen Arbeitsort zu wählen, der für die jeweilige Aufgabe und die Situation perfekt passt. Früher musste man sich bspw. noch einen ganzen Tag frei nehmen, um den Handwerker zu Hause zu empfangen, heute arbeiten wir von zu Hause aus und verlieren anstatt einem ganzen Arbeitstag nur eine halbe Stunde.
Die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden wird dahingehend unterstützt, dass jede Person die Arbeitsumgebung frei wählen kann, die auf sie und die zu erledigenden Aufgaben abgestimmt sind. Das kann sich darauf beziehen, dass im Homeoffice mehr Ruhe herrscht, zwei Stunden Arbeitsweg eingespart werden oder aber auch bewusst ins Büro gekommen wird, um sich dort auszutauschen und soziale Bindungen zu stärken. Je mehr wir auf die Persönlichkeiten und Bedürfnisse der Menschen eingehen, desto positiver wirkt sich das auf die psychische Gesundheit, die Motivation und die Produktivität aus. Dabei geht es nicht um „Wünsch dir was“, sondern darum die Arbeitsweisen der einzelnen Teams zu verstehen und diese Anforderungen der Belegschaft in die Unternehmensziele und Arbeitsweisen zu integrieren. Denn so schaffen wir es, die psychische Gesundheit unserer Mitarbeitenden positiv zu unterstützen.
Wie kann unsere Desk Sharing Software Stress und Unsicherheiten im Arbeitsalltag reduzieren?
Wertvolle Funktionen sind vor allem die Transparenz und die Planbarkeit, die eure Flexopus Desk-Sharing-App fördert. Mit nur wenigen Klicks wird direkt sichtbar, wer sich im Homeoffice und wer sich im Büro befindet. Man kann einen Arbeitsplatz, Meetingraum oder Parkplatz im Voraus buchen und so sicherstellen, dass genau der Platz, der persönlich präferiert wird, reserviert ist. Vielen Menschen gibt dies Sicherheit und schafft Transparenz gegenüber anderen Teammitgliedern.
In Kundenprojekten sehe ich oftmals, wie viel Unsicherheit und Stress bei Menschen aufkommen kann, wenn sie keinen festen Arbeitsplatz mehr haben. Dieser Verlust und die Angst, keinen Arbeitsplatz zu bekommen, wenn man erst später ins Büro kommt, führt bei einzelnen Persönlichkeiten zu einer enormen Einschränkung der Handlungsfähigkeit und in Folge dessen der Produktivität.
Die Buchung eines Arbeitsplatzes kann hier also entgegen wirken und Stress reduzieren.
Genauso ist es mit der Transparenz gegenüber anderen Teammitgliedern. Die Frage, wie KollegInnen gefunden werden oder wo diese arbeiten, ist hiermit leicht zu klären. Durch die gezielte Suchfunktion klärt sich diese Anliegen und schafft eine transparente Interaktion einzelner Teammitglieder.
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass die Einführung einer Desk Sharing Software positiv von den Mitarbeitenden aufgenommen wird?
Wie überall, ist die Kommunikation die Lösung (fast) aller Probleme. Wie bei der Einführung und Umsetzung jedes Tools und der damit einhergehenden Veränderungen muss die Belegschaft über die Ziele und die Ausgangslage informiert und abgeholt werden. Wenn der Mensch das „Warum“ versteht, ist das Commitment um einiges höher. Genügend Vorbereitungszeit, einer guter Kommunikationsplan und das Integrieren der Belegschaft sind essenziell, wenn es darum geht ein Tool einzuführen.
Während der Etablierung muss eine Begleitung durch sogenannte „Power User“ sichergestellt werden. Dabei handelt es sich um Teammitglieder, die ihren Kollegen und Kolleginnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können und mit gutem Beispiel voran gehen. Sie müssen vor Einführung des Tools tiefgreifend geschult und in ihrer Rolle auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet werden.
Werden diese Anforderungen berücksichtigt und die Belegschaft mitgenommen, steht einer erfolgreichen Einführung nichts mehr im Wege.
Wir danken Luisa für dieses spannende Interview. Ihre Einblicke bieten wertvolle Perspektiven für die Schaffung einer zukunftsorientierten Arbeitsumgebung, die die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden stärkt und eine unterstützende Arbeitskultur fördert. Besuchen Sie ihre Website unter https://leuze.agency/, um mehr über ihre Arbeit zu erfahren.