Blog /

Working Out Loud Methode: Ein Leitfaden für bessere Zusammenarbeit

Gina Schumacher

Hast du schon mal von der Working Out Loud (WOL) Methode gehört? Falls nicht, solltest du das schnellstens ändern – denn die Working Out Loud Methode könnte deine Arbeitsweise revolutionieren. 

Beim Working Out Loud stehen die Weitergabe von Wissen, produktive Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung im Vordergrund. Daher ist dieses Arbeitskonzept für Teams mit unterschiedlichen Skills und Interessen genau das Richtige.

Was ist Working Out Loud?

Die Working Out Loud Methode wurde 2010 von Bryce Williams zum ersten Mal erwähnt und anschließend von John Stepper entwickelt. Beide arbeiteten viele Jahre in großen Unternehmen und erkannten das Potenzial von transparentem und kollaborativem Arbeiten. Inspiriert von Prinzipien der offenen Zusammenarbeit und dem Wunsch, traditionelle Arbeitsstrukturen zu durchbrechen, wurde die Working Out Loud Methode ins Leben gerufen. 

Zwei Menschen in einem bunt beleuchteten Raum. An der Wand steht Welcome to the Community und im Vordergrund ist ein Schild, auf dem Workafe steht

Doch was genau bedeutet Working Out Loud? 

Stell dir vor, du arbeitest an einem Projekt und teilst regelmäßig deine Fortschritte, Herausforderungen und Erfolge mit deinem Netzwerk. Indem du offen über deine Arbeit sprichst, machst du deine Prozesse transparent und öffnest die Tür für Feedback, Unterstützung und neue Ideen.

Die Weitergabe von Wissen ist bei WOL von zentraler Bedeutung. Indem man sein Wissen dokumentiert, sichtbar macht und aktiv darüber berichtet, schafft man eine transparente und kollaborative Arbeitskultur. 

Stepper hat die Prinzipien und Praktiken von WOL in seinem Buch „Working Out Loud: For a Better Career and Life“ ausführlich beschrieben und damit die Grundlage für eine weltweit wachsende Community gelegt, die diese Strategie erfolgreich anwendet.

Um mit der Working Out Loud Methode zu arbeiten, gibt es sogenannte WOL Circles auf der ganzen Welt. Dabei basiert Working Out Loud auf vier Grundprinzipien: 

  1. Relationships: Du identifizierst Menschen, die dir auf deinem Weg helfen können. Das können KollegInnen, ExpertInnen aus anderen Abteilungen oder sogar externe Kontakte sein.
  2. Generosity: Du teilst nicht nur deine eigenen Fortschritte, sondern auch hilfreiche Informationen und Unterstützung mit deinem Netzwerk. Geben und Nehmen ist hier das Motto.
  3. Purposeful Discovery: Als Mitglied des WOL Circles arbeitest du zwar auf ein eigenes Ziel hin, allerdings unterstützen sich die Teams gegenseitig bei der Entdeckung der besten Wege zum Ziel.
  4. Growth Mindset: Während des Prozesses reflektierst du regelmäßig über deine Fortschritte und lernst kontinuierlich dazu. Das hilft dir, deine Ziele effizienter zu erreichen und dich persönlich weiterzuentwickeln.

Working Out Loud Beispiel

Die Working Out Loud Methode ist mittlerweile in vielen Unternehmen fester Bestandteil der Arbeitskultur. Ein beeindruckendes Working Out Loud Beispiel liefert Bosch. 

Ein Tisch auf dem viele Laptops zu sehen sind, die Mitarbeiter betreiben die working out loud methode.

Mit der Working Out Loud Methode möchte Bosch Expertise und Talente zusammenbringen, um das Wissen im Unternehmen besser zu teilen. Doch dabei ist der Technologie-Riese nicht alleine. Um komplexen Aufgabenstellungen effizienter zu begegnen, hat Bosch nun zusammen mit Mercedes-Benz eine firmenübergreifende Working Out Loud Konferenz, die sogenannte WOLCON, ins Leben gerufen. 

In dieser Konferenz brachten die beiden Unternehmen rund 400 MitarbeiterInnen zusammen, um die Innovationskraft beider Firmen zu stärken. Die positive Resonanz und die erkennbaren Fortschritte geben ein gutes Beispiel, wie effektiv Working Out Loud in einem großen Unternehmen sein kann.

Um die Planung eines Working Out Loud Circles effizienter zu gestalten, ist die Desk-Sharing-Software Flexopus genau das richtige Tool. Denn so können du und deine KollegInnen einfach online Besprechungsräume für euren Circle reservieren – das garantiert, dass alle Mitglieder am Ball bleiben.

Welche Vorteile hat die Working Out Loud Methode?

Working Out Loud fördert eine offene und transparente Arbeitsweise, die den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit intensiviert. Gerade in Unternehmen ist WOL ein wichtiges Tool, denn die aktive Einbindung der Methode trägt dazu bei, dass Wissen nicht nur in den Köpfen einzelner MitarbeiterInnen bleibt, sondern transparent geteilt wird. Das führt zu einem optimierten Wissensmanagement und sorgt dafür, dass wichtige Informationen und Skills für alle verfügbar sind.

Auch für die persönliche Entwicklung der Teammitglieder ist die Working Out Loud Methode perfekt geeignet. Sie hilft dir, ein starkes berufliches Netzwerk aufzubauen, indem du regelmäßig deine Fortschritte und Herausforderungen teilst. Durch die klare Struktur und regelmäßige Reflexion kannst du deine Ziele systematisch erreichen und dich kontinuierlich weiterentwickeln. 

Zudem stärkt WOL das Gefühl der Zugehörigkeit und Motivation innerhalb des Teams, da alle Mitglieder aktiv zum Erfolg der Gruppe beitragen. Die Methode unterstützt auch die berufliche Weiterbildung aller Beteiligten, da ständig Wissen und Feedback geteilt wird. 

Letztlich trägt Working Out Loud sowohl für Angestellte als auch für Unternehmen dazu bei, Innovationspotenziale zu erschließen und kreative Lösungen zu finden, indem es einen Raum für den freien Austausch von Ideen schafft.

Working Out Loud Kritik

Auch wenn die Working Out Loud Methode viele Vorteile bietet, gibt es einige Kritikpunkte. Denn leider ist es in der heutigen Arbeitswelt nicht unbedingt einfach, den Nutzen von Working Out Loud voll auszuschöpfen. Aus folgenden Gründen könnte das Konzept für einige Unternehmen weniger geeignet sein:

  • Zeitaufwand: Die regelmäßigen Treffen und Aufgaben erfordern einen erheblichen Zeitaufwand, der in ohnehin vollen Arbeitsplänen schwer unterzubringen sein kann. Heutzutage ist es schier unmöglich, die Pläne von fünf Personen unter einen Hut zu bringen, sodass sie sich drei Monate lang wöchentlich treffen können.
  • Engagement: Die Methode setzt ein hohes Maß an Engagement und Eigeninitiative voraus. Wenn Mitglieder nicht voll dabei sind, kann dies den gesamten Prozess und die Motivation der Gruppe negativ beeinflussen.
  • Vertraulichkeit: Das offene Teilen von Informationen und Fortschritten kann in bestimmten beruflichen Kontexten problematisch sein, besonders wenn sensible oder vertrauliche Daten involviert sind.
  • Gruppendynamik: Der Erfolg eines WOL Circles hängt stark von der Gruppendynamik ab. Unstimmigkeiten oder mangelnde Harmonie innerhalb der Gruppe können den Prozess beeinträchtigen.
  • Ergebnisorientierung: Kritiker bemängeln, dass die Methode zu stark auf den Prozess und weniger auf konkrete Ergebnisse fokussiert ist.
  • Kulturabhängigkeit: In Unternehmen mit traditionellen Hierarchien und weniger offenen Kulturen kann die Implementierung von WOL schwierig sein, da die Working Out Loud Methode auf Transparenz und flache Hierarchien setzt.

Wie finde ich einen Working Out Loud Circle?

Der Working Out Loud Circle ist sozusagen das Herzstück der Methode. Dieser Circle besteht aus einer kleinen Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um gemeinsam an individuellen Zielen zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Traditionell beinhaltet ein Circles 12 Wochen, in denen jede Woche ein 60-minütiges Meeting ansteht, um alle Mitarbeitenden innerhalb des Circles auf den neuesten Stand zu bringen.

Besonders effektiv ist das Working Out Loud in der Gruppe, wenn du dir ein klares Ziel setzt und wöchentlich über deine Fortschritte reflektierst. Wertvolles Feedback von den anderen Gruppenmitgliedern hilft dir dabei, dich auf dem Weg dorthin weiterzuentwickeln.

Einen Circle zu finden, ist leichter, als du vielleicht denkst. Denn Working Out Loud Circles gibt es bereits in mehr als 20 Ländern weltweit. Dabei kannst du in deinem Unternehmen nach bestehenden Working Out Loud Circles fragen, berufliche Netzwerke wie LinkedIn nutzen, der globalen WOL Community beitreten oder selbst einen Circle ins Leben rufen. Es gibt außerdem einen offiziellen WOL Circle Guide, der dir hilft, den Prozess zu strukturieren.

Drei Frauen sitzen in einem Coworking Space und lachen

Zusammenfassung

Die Working Out Loud Methode bietet eine innovative und wirkungsvolle Möglichkeit, Zusammenarbeit und persönliche Entwicklung zu fördern. Durch Transparenz, regelmäßigen Austausch und das Teilen von Wissen stärkt WOL nicht nur individuelle Fähigkeiten, sondern auch das gesamte Team. 

Wenn du auf der Suche nach einer praxisorientierten und strukturierten Methode bist, um Ziele zu erreichen und Beziehungen aufzubauen, ist es definitiv einen Versuch wert, einen Working Out Loud Circle zu finden.

Buchen Sie einen Demo-Call!
Markus Merkle
Sales Manager